Die wahre Bedeutung eines Gebetes!

Die wahre Bedeutung eines Gebetes!

Über die Bedeutung und Zweck eines Gebetes gibt es zahlreiche unterschiedliche Ansichten. Manche halten das Gebet für eine Art Meditation, um Gott näher zu kommen, andere sehen im Gebet lediglich eine Wohltat für die eigene Seele und wieder andere betrachten Gebete als eine Huldigung an den Schöpfer. Und dann gibt es noch jene, die täglich mehrere rituelle Gebete als besondere Pflicht erachten, um sich die Gnade des Schöpfers zu erhalten. Eines haben sie aber alle gemeinsam, sie haben den Sinn eines Gebetes nicht wirklich erfasst. Denn ein wahrhaftig ausgesprochenes Gebet soll vor allem zu einer Veränderung der eigenen inneren Einstellung führen. Besser gesagt, es soll einen Glaubenssatzwandel in der eigenen Psyche bewirken.

Eine Orientierungshilfe in dieser Angelegenheit hat uns Jesus hinterlassen. Seine Anleitungen zum rechten Gebrauch eines Gebetes finden sich unverändert in sämtlichen Evangelien. Bedauerlicherweise sind aber gerade die sogenannten christlichen Gelehrten, die als Pastoren und Prediger die Gottesdienste leiten, nicht in der Lage, den Kirchgängern die wahre Bedeutung eines Gebetes zu vermitteln. Vermutlich liegt es daran, dass sie allesamt den Kern der christlichen Botschaft nicht verstanden haben.

Betrachten wir zuerst einmal das gebräuchlichste Gebet des Christentums, das bis heute in keinem Gottesdienst fehlt - das "Vater unser". Ich verzichte darauf, es hier in voller Länge wiederzugeben und möchte nur eine bestimmte Passage hervorheben, sie lautet:

"Und vergib uns unsere Schuld, wie vergeben unseren Schuldigern!"

Wer dieses Gebet wirklich ernst nimmt und es nicht bei einem bloßen Lippenbekenntnis belässt, vollbringt in seiner Psyche zweierlei Dinge. Zum einen denkt er an seine eigenen Missetaten und Verfehlungen, und bewertet diese fortan als "von Gott vergeben". Die Schuld wurde getilgt, sie wurde von ihm genommen und damit, als weitere Folge der erfolgten Vergebung, wurde auch das schlechte Gewissen erleichtert und die nagende Reue für immer ausgelöscht. Dieser Akt führt dazu, dass sich der Fokus verändert und die Gedanken nun nicht mehr zwanghaft um das Schlechte kreisen, das ein Mensch einmal begangen haben mag.

Es wird aber auch eine Gegenleistung gefordert, denn vollständig heißt es: " ... wie wir vergeben unseren Schuldigern", womit jene Menschen gemeint sind, die gegen die Person des Betenden irgendeine Untat begangen haben. Ihnen soll der um Vergebung bittende ebenfalls Absolution erteilen.

Auch an diesem Punkt muss es deshalb zu einem radikalen Umdenken in der Psyche des Betenden kommen, denn es müssen sämtliche Gedanken von Wut, Rache, Hass usw., die gegen einen anderen Menschen bestanden, ausradiert und ins Positive transformiert werden, wenn die Vergebung wirksam und echt sein soll. Und genau das verlangt das "Vater unser" – wenn man es denn ernst nimmt.

Wir sehen also schon an diesem kleinen Beispiel, dass ein Gebet vor allem an uns selbst Anforderungen stellt, nämlich zur Erfüllung des Gebetes unsere Gedanken zu ändern. Aber es wird in anderen Fällen noch viel deutlicher.

Jesus, der Begründer des Christentums, machte mit Worten wie "Alle Dinge sind dem möglich, der da glaubt" darauf aufmerksam, dass man "den Vater im Himmel" um alles bitten kann und dass es keine Grenzen bei der Wunscherfüllung gibt. Damit der Erfüllung nichts im Wege steht, hat er auch gleich noch das "richtige Denken" zur Wunscherfüllung gelehrt und dieses Verhalten empfohlen:

"Alles, worum ihr betet und bittet - glaubt nur, dass ihr es schon erhalten habt, dann wird es euch zuteil."

Damit ist der Bittsteller aufgefordert zu glauben, dass sich seine Bitte SOFORT erfüllt hat! Ohne WENN und ABER, im gleichen Augenblick, wo das Gebet zu Gott gesprochen wurde. Einmal angenommen, jemand hat Geldprobleme und bittet Gott um Hilfe, dann würde es in der Praxis etwa so aussehen:

"Lieber Gott, ich bitte dich um das ganze viele Geld, das ich brauche, um alle meine finanziellen Verpflichtungen zu erfüllen!"

Nun soll sich der Bittsteller so verhalten, als wäre der Wunsch bereits in Erfüllung gegangen. Hier kann man sehr gut die eigene Fantasie nutzen und sich im Geiste vorstellen, alle Rechnungen bezahlen zu können. Am besten steigert man sich mit freudigen Gefühlen ganz intensiv in diese Vorstellung hinein. Und akzeptiert den Gedanken, dass das viele erwünschte Geld bereits da ist. Man tut einfach so, als wäre das ganze viele Geld schon da und beginnt mit kleinen Schritten, sich wie reich zu fühlen. Kurz gesagt, man entwickelt einen unerschütterlichen Optimismus und sieht nun voll Zuversicht und Vertrauen in die Zukunft.

Schaut man sich diesen Vorgang genau an, dann wird man feststellen, dass die Herausforderung vor allem darin besteht, das bisherige Denken an Geldmangel nachhaltig zu ändern, auch wenn die gegenwärtige Situation dem noch Hohn zu sprechen scheint. Sehr hilfreich ist es, sich vor Augen zu halten, wie das Denken aussehen würde, wenn man das viele erwünschte Geld bereits in den Händen hält. Mit Sicherheit würden die Gedanken beim Eingang von Rechnungen und Mahnungen etwa so aussehen:

"Ich bin jetzt reich und habe keine finanziellen Probleme mehr. Ich kann meine finanziellen Verpflichtungen erfüllen. Die Rechnungen und Mahnungen kann ich bezahlen. Vielleicht nicht alle auf einmal, aber Schritt für Schritt."

Das ist die logische Konsequenz, wenn man dem Rat von Jesus nachkommt und sich sofort nach dem Gebet so benimmt, als hätte man das ganze Geld schon. Man ändert logischerweise seine Überzeugungen vollständig von Mangel zu Reichtum, von „geht nicht“ zu „es geht“, von „ich kann nicht“ zu „ich kann“. Genau das hat Jesus damit bezweckt! Das ist die ganze dahinter steckende Absicht!

Ich hoffe, dass ich hiermit deutlich machen konnte, dass auch eine Bitte, die in einem ernsthaften Gebet an Gott gerichtet wurde, ganz zwangsläufig zur Veränderung der hinderlichen Einstellungen in der eigenen Psyche führt, sofern man glaubt, dass die Bitte sich sofort erfüllt hat. Die Ursache für ein erfülltes Gebet ist deshalb immer das deutlich veränderte Denken im Bewusstsein des Wünschenden. Ebenso liegt die Ursache für die nicht erfolgte Wunscherfüllung nur in jedem selbst, weil der eigene Zweifel im Wege stand.

Nicht Gott entscheidet, ob sich eine Bitte erfüllt, sondern jeder Mensch selbst durch die eigene Glaubensstärke. Jede Bitte erfüllt sich allein nach dem Maß des eigenen Vertrauens und der eigenen Zuversicht. Auch darauf hatte Jesus hingewiesen.

"Wer bittet, soll aber voll Glauben bitten und nicht zweifeln, denn wer zweifelt, ist wie eine Welle, die vom Wind im Meer hin und her getrieben wird. Ein solcher Mensch bilde sich nicht ein, dass er vom Herrn etwas erhalten wird. Er ist wie ein Mann mit zwei Seelen, unbeständig auf all seinen Wegen.“

Die große Schwierigkeit liegt für die meisten Menschen darin, dass ihre Realität, der Jetztzustand, noch eine ganze Zeit lang nicht mit der Wunscherfüllung übereinstimmt. Das kann ungeduldige Personen zu der Frage verleiten, ob die Erfüllung des Wunsches überhaupt geschehen wird. Betrachtet man so eine Situation ganz genau, dann wird klar, dass sich der Betroffene Gedanken des Zweifels hingegeben hat. Und dann geschieht es auch nicht!

Zweifel ist der größter Feind der Gebetserfüllung!

Es ist wichtig, in der Erwartung zu leben, dass sich der im Gebet geäußerte Wunsch mit absoluter Sicherheit erfüllen wird. Am klügsten ist es deshalb zu glauben, dass sich das Gebet bereits erfüllt hat und die Wunscherfüllung nun irgendwie in der materiellen Welt in Erscheinung tritt! Das ist der Grund, warum Jesus diesen Weg immer empfohlen hat:

„Alles, worum ihr betet und bittet - glaubt nur, dass ihr es schon erhalten habt, dann wird es euch zuteil!“

Genauso wichtig ist es, die weitere Beschäftigung mit dem unerwünschten Zustand zu unterlassen. Lebe in freudiger Erwartung, so schwierig das auch erscheinen mag - dann funktioniert es!

„Durch Gebet erlangt man alles. Gebet ist eine universelle Arznei.“

Download des Artikels

Weiterführende Literatur: „Erfolgreiche Krisenbewältigung durch spirituellen Wandel“ und „Meister der Matrix“ und "Das Bewusstsein erschafft die Materie"